Als Könner hat man im Skigebiet Mayrhofen die Qual der Wahl. Schließlich gibt es fast 100 rote und schwarze Pistenkilometer, die knapp 20 Skirouten-Kilometer noch nicht mal mit eingerechnet. Der „Actionberg“ Penken macht seinem Namen dabei alle Ehre und hat neben tollen roten Carvinghängen auch steile Adrenalin-Pisten zu bieten.
Besonders gut gefallen hat es uns an den gegenüberliegenden Hängen von Penken und Horberg, wo im Kessel gleich 5 Lifte zusammenkommen. Von dort startet zum Beispiel die 6er-Sesselbahn zum Knorren, wo sich die steilste, präparierte Piste Österreichs befindet: die Harakiri-Abfahrt (Nr. 34). Mit 78 Prozent Gefälle ist sie steiler als die Anlaufspur einer durchschnittlichen Skisprungschanze. Die Harakiri hat sich bei unserem Test von ihrer eisigen Seite gezeigt. Da das steilste Stück aber „nur“ rund 600 Meter lang ist, ließ sich diese trotzdem gut bewältigen. Übrigens: Wer will, kann sich am Ende des Skitags an den Kassen noch ein „I survived Harakiri“-Shirt holen. Die Harakiri-Abfahrt ist aber längst nicht die einzige schwarze Piste im Skigebiet. Sehr schön ist auch die am Schneekar gelegene Piste 12, auch als Devils Run bekannt, sowie die Piste 45 auf der Finkenberger Seite, an der 6er-Sesselbahn Katzenmoos. Sie alle bieten aber eine ordentliche Steigung und sind wirklich nur für gute Skifahrer geeignet.
Die Genussfahrer unter den Fortgeschrittenen können sich auf den vielen roten Pisten im Skigebiet austoben. Sie verteilen sich bestens über Horberg, Penken, Rastkogel und Eggalm und sie alle perfekt über Lifte miteinander verbunden. Wichtigste Bahn ist sicherlich die 150er Tux, die vom vorhin erwähnten Kessel (zwischen Penken und Horberg) hinauf Richtung Rastkogel fährt. Von dort führt im übrigen eine der schönsten Panoramapisten zurück zur Talstation der 150er Tux, die Abfahrt 66! Wer auch gerne mal auf unpräparierten Pisten unterwegs ist, der findet gleich mehrere – nicht allzu schwere – Skirouten, wie die Route 75, die auch Verbindungsabfahrt zwischen Rastkogel und Eggalm ist. Großen Spaß machen auch die zwei Speed-Strecken im Skigebiet. Die kostenlosen Rennstrecken liegen am Horberg (Pisten 10 und 15) und werden täglich für die Speed-Challenges präpariert.
Wer bei seinem Aufenthalt möglichst viel sehen will, für den eignet sich die in den gedruckten Pistenplänen ausgewiesene XXL-Skirunde. Bei dieser Runde wird keine Piste zweimal zurückgelegt und von der blauen bis zur schwarzen Abfahrt ist alles dabei. Starten kann man dafür an den Bergstation der Horbergbahn oder der Penkenbahn. Weitere für Könner geeignete Skirunden sind die Fun- und Action-Runde und die Höhenmeter-Fresser-Runde mit seinen 13.000 Höhenmetern. Wer letzteres schafft, die Daten werden ja per Skiline aufgezeichnet, erhält an den Kassen am Ende sogar eine Urkunde.
Sehr positiv aufgefallen sind uns in Mayrhofen auch die modernen Lifte: Von der 2015 fertig gestellten Penken-Seilbahn bis zu den 17 bequemen und fast immer mit Wetterschutzhauben ausgestatteten Sesselbahnen. Dank den vielen Sesselbahnen muss man seine Ski auch so gut wie nie abschnallen und kann nahtlos zur nächsten Abfahrt starten. Etwas schade ist, dass es nur wenige Abfahrten ins Tal gibt und die vorhandenen teils nur bei guten Wetterbedingungen geöffnet werden können, wie die Skiroute Nr. 30, die unter der Horbergbahn ins Tal führt. So bleibt öfters nur die Gondelfahrt zurück zum Parkplatz.