An einem Tag in verschiedenen Ländern Skifahren – das geht! Viele Bergketten machen nicht an der Ländergrenze Halt und so erstrecken sich einige Skigebiete über gleich zwei Nationen. Wir haben für euch die besten Skigebiete für – im wahrsten Sinne des Wortes – grenzenloses Pistenvergnügen im Alpenraum herausgesucht.
Oberstdorf - Kleinwalsertal
Das bayerische Oberstdorf und das Kleinwalsertal im österreichischen Vorarlberg teilen sich die Pisten an den Skibergen Fellhorn und Kanzelwand. Das Kleinwalsertal ist mit dem Auto nur über Deutschland zu erreichen, daher sind die beiden Destinationen auch abseits des Skisports eng miteinander verbunden. Anfänger starten ihren Skiurlaub am besten in Riezlern auf der österreichischen Seite, denn hier gibt es im Tal ein schönes Übungsareal. Erfahrene Skifahrer können sich dagegen auf den vielfältigen rot markierten Abfahrten im gesamten Skigebiet austoben.
Zur Skiregion Oberstdorf Kleinwalsertal gehören neben dem Skigebiet Fellhorn Kanzelwand auch das Nebelhorn, das Söllereck sowie das Skigebiet Walmendingerhorn-Ifen-Heuberg. Insgesamt stehen Wintersportlern ganze 130 Pistenkilometer zur Verfügung.
Zugspitze
Auf die Pisten an Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, gelangt man auch von Österreich aus, denn die Ländergrenze verläuft direkt am Zugspitzplateau. In Deutschand starten Wintersportler vom Eibsee bei Garmisch Partenkirchen auf die Zugspitze. Vom österreichischen Ehrwald aus geht es dagegen mit einer großen Gondelbahn nach oben.
Das 20 Pistenkilometer große Skigebiet Zugspitze ist das einzige Gletscherskigebiet Deutschlands und bietet Wintersportlern ein beeindruckendes 360-Grad-Panorama mit Sicht auf bis zu über 400 Alpengipfel in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Die Pisten sind ausschließlich blau und – zum überwiegenden Teil – rot markiert und daher ideal für Genusscarver geeignet.
Steinplatte - Winklmoosalm
Etwas weiter östlich erwartet Wintersportler noch ein weiteres bayerisch-österreichisches Skigebiet: die Steinplatte – Winklmoosalm. Hier gibt es 44 überwiegend blau und rot markierte Pistenkilometer. Anfänger starten am besten in Reit im Winkl auf der deutschen Seite ins Skigebiet, denn die Pisten auf der Winklmoosalm sind nahezu ausschließlich blau markiert.
Auf der Steinplatte mit Einstiegsort Waidring im Tiroler Pillerseetal wird’s mit zahlreichen rot markierten Abfahrten etwas anspruchsvoller. Eine Herausforderung für sportliche Skifahrer ist die schwarz markierte Nordhang-Abfahrt vom 1.869 Meter hohen Gipfel der Steinplatte zur Talstation der Plattenkogel-Sesselbahn.
Ischgl - Samnaun (Silvretta Arena)
Der Tiroler Skiort Ischgl bildet gemeinsam mit dem Schweizer Samnaun die knapp 240 Pistenkilometer große Silvretta Arena. Während Ischgl seinem Weltruf als Partymekka alle Ehre macht, ist das traditionelle Bergdorf Samnaun für eher ruhesuchende Gäste geeignet. Zudem hat der einzige zollfreie Ort der Schweiz die wohl höchstgelegene Shoppingmeile Europas zu bieten.
Das ganze Skigebiet lässt sich am besten auf der Schmugglerrunde erkunden. Diese bietet drei Varianten mit jeweils 36, 25 und 20 Kilometern Länge. Die beiden längeren Varianten – Schmugglerrunde Gold und Silber – sind eher für anspruchsvolle Skifahrer geeignet. Die Bronzerunde eignet sich mit einfachen blau markierten Pisten auch gut für Einsteiger.
Portes du Soleil
Mit zwölf Skiorten in der Schweiz und Frankreich sowie insgesamt rund 650 Pistenkilometern bildet Portes du Soleil eines der größten Skigebiete weltweit. Das Areal erstreckt sich vom Mont Blanc in Frankreich bis zum Genfer See in der Schweiz und umfasst neben hunderten Pisten auch an die 200 Liftanlagen und rund 100 Bergrestaurants. Bis auf wenige Ausnahmen ist das Pistennetz komplett über Liftanlagen verbunden, sodass Wintersportlern eine schier endlose Anzahl an Abfahrten zur Verfügung steht.
Zudem kommt die Region zwischen Mitte November und Ende April nicht selten auf eine durchschnittliche Schneehöhe von fast acht Metern. Oben drauf gibt’s noch eine beeindruckende Aussicht auf den 4.810 Meter hohen Mont Blanc.
Zermatt – Cervinia
Vom Schweizer Zermatt aus geht’s flugs ins italienische Cervinia. Gemeinsam bieten die beiden Skigebiete am weltberühmten Matterhorn ganze 360 Pistenkilometer. Allein 220 Pistenkilometer sind rot markiert, damit ist Zermatt – Cervinia ein Paradies für fortgeschrittene Genusscarver. Mit 75 blau und 27 schwarz markierten Abfahrtskilometern finden aber auch Neulinge und echte Pros mehr als genug Möglichkeiten.
Der Theodulgletscher ist aus beiden Talorten erreichbar und bietet an 365 Tagen im Jahr grenzübergreifendes Skivergnügen. Mit einer Lage auf bis zu 3.883 Metern ist Zermatt zudem das höchstgelegene Skigebiet der Alpen.
Via Lattea
Der Skiverbund Via Lattea – zu deutsch heißt das übrigens „Milchstraße“ – umfasst 400 Pistenkilometer im italienischen Piemont (im einzelnen sind das die Skiorte Sestriere, Sauze d’Oulx, Sansicario, Cesana, Pragelatio und Claviere nahe Turin) und dem französischen Skiort Montgenèvre. Auf die Abfahrten in bis zu 2.800 Metern Höhe geht es mit rund 70 Liftanlagen. Allein 220 Pistenkilometer sind rot markiert und damit von mittlerem Schwierigkeitsgrad. Anfängern steht mit nahezu 100 blau markierten Pistenkilometern aber ebenfalls ein wahres Ski-Eldorado zur Verfügung und sportliche Skifahrer können sich mit über 80 schwarz markierten Abfahrtskilometern ebenso ordentlich austoben.
In rund sechs Stunden kannst du das komplette Gebiet auf der „Via Lattea Tour“ abfahren, die vom italienischen Cesana über die Landesgrenze bis nach Montgenèvre führt.
La Rosière – La Thuile
Am 2.641 Meter hohen Mont Belvedere am Kleinen Sankt Bernhard-Pass vereinen sich die Pisten von La Rosière im französischen Savoyen mit denen von La Thuile im italienischen Aostatal. Der Verbund „Espace San Bernardo“ bietet damit insgesamt 160 Pistenkilometer auf 80 Abfahrten und ganz nebenbei auch eine tolle Aussicht auf den Mont Blanc.
Anfänger sollten ihr Lager im französischen La Rosière aufschlagen. Die sanften Hänge eignen sich ideal für die ersten Schwünge. La Thuile ist mit seinen zahlreichen rot markierten Pisten eher fortgeschrittenen Wintersportlern zu empfehlen. Eine echte Herausforderung für sportliche Fahrer ist die Tre Franco Berthod mit einer Steigung von über 70 Prozent – nicht ohne Grund werden hier auch Weltcuprennen ausgetragen.
Sella Nevea – Bovec Kanin
Zusammen mit dem slowenischen Skigebiet Bovec Kanin bildet der italienische Wintersportort Sella Nevea ein 30 Pistenkilometer großes grenzübergreifendes Skigebiet. Die Region in den Julischen Alpen ist zudem als „Schneeloch“ bekannt und hat in der Regel eine besonders lange Skisaison. Die meisten Pisten sind rot markiert und daher gut für fortgeschrittene Skifahrer geeignet. Sella Nevea bietet im Talbereich aber auch schöne Übungshänge, sodass Anfänger ungestört die ersten Schwünge trainieren können.
Besonderes Highlight auf der slowenischen Seite: Vom Gipfel des 2.292 Meter hohen Sedlo hast du bei gutem Wetter eine Sicht bis nach Triest und aufs Mittelmeer. Das hat nun wirklich kein anderes Skigebiet zu bieten.
Hi Lukas! Entschuldige bitte, da hat sich wirklich ein Fehler eingeschlichen. Ist korrigiert, danke für den Hinweis!