Schnallst du noch oder drehst du schon? Es gibt eine Neuheit auf dem Skischuhmarkt. Mit dem BOA® Verschlusssystem kannst du deinen Skischuh einfacher und deutlich präziser einstellen. Anstelle von Schnallen wird der Schuh nämlich über einen Drehverschluss mit einem Seil festgezogen. Wir erklären dir, wie die Technologie funktioniert und welche Vorteile sie hat.
So funktioniert das BOA®-System
Bisher wurden die meisten Skischuhe mit Schnallen geschlossen. Je nach Modell kannst du den Schuh anhand von zwei bis vier Schnallen schließen und einstellen.
Beim BOA®-System werden die Schnallen am Fuß, also am unteren Bereich des Schuhs, von einem Drehverschluss ersetzt, der ein dünnes Seil ansteuert. Das Seil läuft – wie eine Schlange – durch reibungsarme Führungen. Ziehst du das Seil über das Rad enger, kann der Schuh den Fuß gleichmäßig umschließen und sich individuell an deine Fußform anpassen.
Mit dem H+i1 Drehverschluss lässt sich das Seil in beide Richtungen in minimalen Stufen exakt justieren und bietet somit deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten als herkömmliche Skischuhschnallen. Zum Ausziehen kannst du einfach das Rad leicht nach oben ziehen. Mit diesem Quick Release löst sich die Spannung mit nur einem Handgriff komplett.
Fünf Jahre Entwicklung
Mehr als 50.000 Stunden flossen in die Entwicklung, das Design und die Tests für das BOA® Fit System H+i1 für Skischuhe. In enger Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Skimarken hat sich BOA® auch die Expertise von Profi-Athleten aus dem Freeride- und Alpin-Bereich zunutze gemacht.
Auch Doppel-Olympiasieger und Weltmeister Benni Raich war in den Entwicklungsprozess involviert: „Das BOA Skischuh-Projekt war für mich eine großartige Gelegenheit, meine Erfahrung einzubringen und eng mit dem BOA® Team zusammenzuarbeiten, mit dem Ziel, den Fit und die Ski-Performance für kommende Athleten-Generationen aufs nächste Level zu bringen.”
Einige der bekanntesten Skischuhmarken nutzen bereits das BOA®-System, zum Beispiel Fischer, Atomic, K2 und Salomon.
Optimale Passform für bessere Performance
Welche Vorteile das System tatsächlich bringt, wurde in einer wissenschaftlichen Studie des BOA® Performance Fit Labs getestet. Die Ergebnisse, die sich auf das Feedback von Spitzensportlern nach fast tausend Stunden im Schnee stützen, wurden in „Frontiers in Sports“ veröffentlicht.
Durch die millimetergenaue Einstellbarkeit und Präzision, ist der Maximaldruck auf den Fußrücken 13 Prozent geringer. Der optimierte Fersenhalt und die verbesserte Passform machen den Skischuh aber nicht nur angenehmer zu tragen, sie verbessern auch die Kraftübertragung bei der Schwungeinleitung um zehn Prozent. Das hat am Ende auch mehr Sicherheit und Kontrolle über den Ski zur Folge.
Bei den Tests wurde auch darauf geachtet, dass das Material robust und haltbar ist und auch den extremsten alpinen Bedingungen standhält. Das Seil besteht aus 19 Edelstahlsträngen, die wiederum mit 90 weiteren Edelstahlsträngen ummantelt sind. So hat es eine Zugfestigkeit von mehr als 250 Kilogramm. Der Drehverschluss bietet durch sein Bajonett- und Kartuschensystem maximalen Schlagschutz.
Deshalb gibt BOA auf seine Produkte lebenslange Garantie. Sollte doch mal etwas kaputt gehen, bekommst du von BOA kostenlose Ersatzteile und alle Infos für die Reparatur.
BOA-Technologie aus Amerika
Die BOA Technology, Inc. kommt aus den USA, genauer gesagt aus Steamboat in Colorado und damit mitten aus den Rocky Mountains. Gründer Gary Hammerslag entwickelte 2001 das erste BOA®-System für ein komplett neuartiges Schnüren von Snowboardstiefeln. Inzwischen hat das Unternehmen über 250 eingetragene Patente und mehr als 200 Millionen verkaufte Fit Systeme.
Die BOA®-Technologie gibt es nämlich nicht nur für Skischuhe und Snowboardboots. Auch bei Ski- und Radhelmen, Handschuhen und Fahrradschuhen ist das Drehsystem unter anderem zu finden.