Skienthusiasten aus Deutschland müssen nicht nach Österreich oder in die Schweiz fahren, um Wintersport in den Alpen genießen zu können. Auch Deutschland kann mit tollen Skigebieten im höchsten Gebirge Europas punkten. Wir stellen euch die zehn Besten etwas genauer vor:
Klassiker unter den Spitzenreitern
Platz eins sichert sich Oberstdorf. Skifahrer können hier dank des Verbundes mit dem Kleinwalsertal auf österreichischer Seite 130 Pistenkilometer erkunden, die sich auf sechs Skigebiete verteilen. So findet sich für jeden die richtige Abfahrt. Söllereck ist das Familienskigebiet, da es überschaubar ist und viele blau markierte Pisten aufweist. Mit dem Nebelhorn wartet Oberstdorf zudem mit dem höchstgelegenen Skigebiet des Allgäus auf. Der Gipfelhang, der auf 2.224 Metern startet, überzeugt vor allem erfahrene Sportler. In den Ort führt die 7,5 Kilometer lange Talabfahrt. Grenzüberschreitenden Skispaß erwartet Skifahrer im größten Gebiet Fellhorn-Kanzelwand. Highlights sind hier die beiden Talabfahrten auf die deutsche oder österreichische Seite. „Oberstdorf punktet mit seiner Abwechslung. Dank des gemeinsamen Lifttickets können Urlauber von Oberstdorf aus auch die österreichischen Gebiete Heuberg-Arena, das Walmendingerhorn oder den Hohen Ifen erkunden“, weiß Skigebiete-Tester Florian.
Der zweite Platz geht an das Skigebiet Winklmoosalm-Steinplatte bei Reit im Winkel. Die Abfahrten führen bis ins österreichische Waidring und kommen auf eine Gesamtlänge von 44 Kilometern. Das Areal bietet für jede Könnerstufe passende Pisten. Anfänger fühlen sich auf der Kammerkör- oder Möseralm-Abfahrt nicht überfordert, während sich sportliche Fahrer auf der schwarz markierten Nordhang-Abfahrt und den vielen Buckelpisten vergnügen. Zu den Höhepunkten zählt auch die neun Kilometer lange Abfahrt von der Winklmoos-Alm nach Seegatterl. „Besonders beeindruckt hat uns auch die Lage im Becken unterhalb der Steinplatte“, schwärmt Tester Martin.
Garmisch-Partenkirchen schafft es ebenfalls auf das Treppchen. Mit den Skigebieten Garmisch Classic und der Zugspitze kommt der Ort auf 60 Pistenkilometer. In Garmisch Classic können sich geübte Wintersportler auf die berühmte Olympiaabfahrt wagen und das Skigebiet auf der Kandahar-Runde erkunden. Wer noch etwas Übung braucht, trainiert am Hausberg und seinen einfachen Pisten. Genießer fühlen sich derweil auf den Abfahrten unterhalb des Osterfelderkopfs wohl. Garmisch-Partenkirchen überzeugt zudem mit einer langen Saison. Dank der Pisten der Zugspitze, die bis auf eine Höhe von 2.960 Metern führen, ist Skivergnügen bis Anfang Mai angesagt. „Die Zugspitze ist sonnenverwöhnt und eröffnet eine unvergleichliche Aussicht auf über 400 Berggipfel. Nicht zuletzt deswegen sichert sich Garmisch-Partenkirchen eine Spitzenposition“, erklärt Skigebiete-Testerin Andrea Berger.
Vom Kinderland bis zur Weltcuppiste
Platz vier punktet vor allem mit seiner Familienfreundlichkeit. Das Sudelfeld – zwischen Bayrischzell und Oberaudorf gelegen – bietet eine Vielzahl an blau markierten Pisten für Anfänger. Das Kinderareal im Unteren Sudelfeld ist sogar vom übrigen Skigebiet abgegrenzt, so dass sich die Kleinen hier ungestört austoben können. Auch die Preise am Sudelfeld sind familienfreundlich gestaltet. Mit dem Familien-Tagesskipass können Kinder bis 15 Jahren kostenlos mit ihren Eltern Skifahren gehen. Unter den 31 Pistenkilometern finden sich aber auch Abfahrten für Könner. So startet am Waldkopflift eine FIS-Abfahrt.
In Oberstaufen, Platz fünf der besten Skigebiete der deutschen Alpen, haben Skifahrer die Wahl zwischen gleich vier Skigebieten, die zusammen rund 40 Pistenkilometer zählen. Sinswang ist für Skineulinge und Familien gut geeignet, denn die sonnenverwöhnten Pisten überfordern niemanden. Eine komfortable Gondelbahn und schöne Abfahrten über baumfreie Almen erwarten Sportler am Imberg. Die Skischaukel Hündle-Thalkirchdorf punktet mit breiten Hängen zum Carven, einer Weltcuppiste und Nachtskilauf. Experten fühlen sich am Hochgrat wohl. Hier gilt es auf über 1.800 Metern (der höchsten Erhebung der Nagelfluhkette) steile Pisten in Angriff zu nehmen.
Spitzingsee hat es nicht zuletzt wegen seiner guten Lage auf den sechsten Platz geschafft. Nur etwa eine Stunde von München entfernt eröffnen sich um den namensgebenden See 25 Pistenkilometer. Familien sind am Stümpfling gut aufgehoben, während geübte Fahrer am Roßkopf gefordert werden. Ursprünglicher geht es im Teilgebiet Taubenstein zu. Es ist teilweise nicht präpariert und ermöglicht etwas mehr Ruhe als die anderen Bereiche von Spitzingsee.
Das wohl schneereichste Dorf Deutschlands erreicht Platz sieben: Balderschwang. Die 30 Pistenkilometer verteilen sich hier auf alle Schwierigkeitskategorien. Skineulinge können zunächst im Tal auf kürzeren Strecken ihre Schwünge üben. Hartes Training wird hier auch belohnt! Dann kann man schließlich am Gipfel auf 1.500 Metern Höhe die schwarz markierten Pisten erobern.
Steilhänge und Skipioniere
Gleich 16 Hütten laden in Brauneck Lenggries – Platz acht im Ranking – zum Einkehrschwung. Sie versprühen urbayerischen Charme. Aber auch beim Skifahren kommt man auf 34 Pistenkilometern auf seine Kosten. Zu den Highlights zählen die rot markierte Familienabfahrt und die schwere Weltcupabfahrt vom Brauneck-Gipfel.
In Oberjoch hat man schon früh den Spaß am Wintersport entdeckt. Bereits im Jahr 1904 wedelten Skifahrer über die Hänge am Isler. Die 32 Pistenkilometer zeichnen sich vor allem durch ihre Breite aus – beste Bedingungen zum Carven also! Anfänger sind im flacheren Bereich in Talnähe gut aufgehoben, während man mit etwas mehr Erfahrung auch die übrigen Pisten bis einer Höhe von 1.560 Metern erkunden kann.
Das Highlight von Platz zehn, der Hörnerbahn Bolsterlang, ist die drei Kilometer lange FIS-Herrenabfahrt Weiherkopf. Sie wartet neben steilen Passagen auch mit tollen Carvingstrecken auf. Insgesamt kommt das Skigebiet im Allgäu auf 18 Pistenkilometer.