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Glatteis auf Parkplätzen: Sicherheitsrisiken für Gäste minimieren

Mit den ersten Schneeflocken und sinkenden Temperaturen wird es spannend auf den Parkplätzen von Unterkünften – Glatteis wird zur realen Gefahr. Wenn sich erst einmal eine Eisschicht bildet, wird’s nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Team-Mitglieder brenzlig. Aber keine Sorge, mit ein paar klugen Maßnahmen können Betreiber und Vermieter die Risiken minimieren.

Gefahren für Skiurlauber und Fußgänger

Gerade nach einer langen Anreise oder einem anstrengenden Tag auf der Piste denken viele Gäste nicht an mögliche Rutschfallen auf dem Parkplatz. Sie steigen aus, sind müde, und zack – schon ist die Gefahr da. Ein Ausrutscher kann dann schnell zu Verletzungen führen, und für ältere Gäste oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Gefahr besonders hoch. Das kann auch dem Image der Unterkunft schaden: Ein sicherer Parkplatz gehört zum guten Service und macht die Unterkunft für Gäste attraktiver.

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Glatteis-Risiken für Mitarbeiter

Nicht nur Gäste, auch das Mitarbeiterteam ist betroffen, besonders wenn sie oft draußen unterwegs sind, sei es für Reinigungsarbeiten, Hausmeisterdienste oder Lieferungen. Ein Sturz kann ernsthafte Folgen haben, von Verletzungen bis hin zu Ausfällen. Arbeitsunfälle führen außerdem oft zu zusätzlichen Kosten durch Behandlung und Entschädigungen. Mit einem sicheren Parkplatz schützt ein Betreiber also auch sein Team und vermeidet unnötige Belastungen.

Rechtliche Haftung bei Glatteisunfällen

Betreiber sind dafür verantwortlich, den Parkplatz sicher zu halten. In Deutschland gibt es klare gesetzliche Regelungen zur Verkehrssicherungspflicht. Sie schreiben vor, dass alle möglichen Gefahrenquellen beseitigt oder abgesichert werden müssen, damit Unfälle vermieden werden. Passiert doch ein Unfall, weil die Pflicht nicht erfüllt wurde, kann das teuer werden – zivilrechtlich und strafrechtlich. Ein gesicherter Parkplatz erspart also unnötige Risiken für Ruf und Geldbeutel.

Früherkennung und präventives Streuen

Sobald die ersten Anzeichen von Schnee und Glätte da sind, muss gestreut werden.
Sobald die ersten Anzeichen von Schnee und Glätte da sind, muss gestreut werden. © unsplash.com/Nikolai

Ein bisschen proaktive Planung hilft enorm. Behalte gefährliche Stellen wie Einfahrten und schlecht entwässerte Bereiche im Blick und streue sie rechtzeitig. Bei kleineren Parkplätzen können Betreiber dies manuell machen, bei größeren Flächen lohnt sich der Einsatz von Maschinen. Am besten früh anfangen, sobald die ersten Anzeichen von Glätte oder Schnee da sind, um Risiken von Anfang an zu reduzieren.

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Verwendung von geeigneten Streumitteln

Wenn es um die Sicherheit auf dem Parkplatz geht, spielt das Streumittel eine entscheidende Rolle. Gerade in Skigebieten, wo man täglich mit wechselnden Wetterbedingungen und starken Temperaturschwankungen rechnen muss, ist eine sorgfältige Auswahl der Streumittel unerlässlich. Im Folgenden haben wir die gängigsten Optionen und ihre jeweiligen Vorteile aufgelistet, damit man genau weiß, welches Mittel sich wann und wo am besten einsetzen lässt.

Streusalz: Der Klassiker zur Eisbekämpfung

Streusalz ist das wohl am weitesten verbreitete Mittel gegen Eisbildung und das aus gutem Grund: Es senkt den Gefrierpunkt des Wassers und verhindert so, dass Eis auf dem Parkplatz entstehen kann. Der große Vorteil von Salz ist seine sofortige Wirkung, sobald es mit Wasser in Berührung kommt. Es schmilzt das Eis und sorgt dafür, dass die Flächen schneller begehbar und sicherer werden.

Für kleinere Parkflächen kann man das Salz per Hand oder mit einem einfachen Streugerät ausbringen. Streusalz ist auch in flüssiger Form als Salzlösung erhältlich, die sich mit einem Sprühgerät effizienter auf großen Flächen verteilen lässt. Eine Salzlösung hat den Vorteil, dass sie auch bei extrem niedrigen Temperaturen wirksam bleibt und die Eisbildung präventiv eindämmt, bevor sie entsteht.

Setze Salz gezielt ein, wenn akute Glätte herrscht und schnelle Ergebnisse notwendig sind. Überlege jedoch, es in Kombination mit umweltschonenderen Alternativen einzusetzen, um eine Balance zwischen Sicherheit und Nachhaltigkeit zu finden.

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Sand und Granulat: Mehr Grip ohne Eis zu schmelzen

Sand und Granulate wirken anders als Salz, denn sie bekämpfen nicht das Eis selbst, sondern sorgen für eine bessere Bodenhaftung. Gerade in steilen oder stark genutzten Bereichen des Parkplatzes können diese Streumittel verhindern, dass  Gäste ins Rutschen geraten, ohne dass sich die Umweltbelastung erhöht.

Sand ist einfach in der Handhabung und kann in einem gleichmäßigen Streumuster verteilt werden, um eine durchgehende griffige Oberfläche zu schaffen. Für kleinere Parkplätze oder Gehwege bietet sich das manuelle Streuen an. Bei größeren Flächen kann auch ein Sandstreuer verwendet werden. Die kleinen Körner setzen sich auf die Eisoberfläche und sorgen dafür, dass der Boden besser greifbar ist.

Granulate, wie etwa Kiesel- oder Lavagranulate, bieten eine besonders hohe Griffigkeit und bleiben oft besser an der Oberfläche haften als Sand. Einige umweltfreundliche Granulate können sogar als Bodenverbesserer wiederverwendet werden, da sie von der Natur abgebaut werden können. Besonders für große Parkplätze, die viel Verkehr abbekommen, sind Granulate eine interessante Alternative.

Drainagesysteme und Bodenbelag

Damit die Glätte gar nicht erst zu einem Problem wird, sollte man Grundlagen schaffen und den Parkplatz gut durchdacht gestalten. Ein effektives Drainagesystem verhindert, dass sich Wasser sammelt und später gefriert. Mit speziell geplanten Entwässerungsrinnen und -kanälen kann das Schmelzwasser schnell abfließen.

Für extra Sicherheit sorgen rutschfeste Bodenbeläge, die auch bei Nässe und Kälte griffig bleiben. Die speziellen Beläge verhindern, dass sich auf glatten Oberflächen Glatteis bildet, und sind in Skigebieten besonders sinnvoll. Damit bieten Unterkunftsbetreiber den Gästen und Mitarbeitern zusätzlichen Schutz.

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Organisatorische Maßnahmen zur Parkplatzsicherheit

Eine zuverlässige Winterdienststrategie ist entscheidend. Ein Plan sollte festlegen, wer wann streut und räumt, welche Bereiche zuerst behandelt werden und welches Streumittel zum Einsatz kommt. Bei längerem Schneefall oder starkem Frost ist es ratsam, öfter zu streuen und zu räumen.

Die Mitarbeiter sollten so geschult werden, dass sie mit den Streumitteln und Maschinen richtig umgehen können und wissen, welche Bereiche besonders gefährdet sind. Setze auf sichtbare Warnschilder und rutschfeste Markierungen, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. In extremen Fällen können auch Absperrungen sinnvoll sein, um gefährliche Bereiche vorübergehend zu sperren.

Mit diesen Tipps und einer klugen Auswahl an Streumitteln schafft man einen sicheren und angenehmen Parkplatz – für Gäste, Team und die Umwelt.

Als Redakteurin bei Skigebiete-Test habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht: Seit 2016 bin ich leitend für den Content auf Deutschlands größtem Wintersportportal zuständig. Die Berge faszinieren mich seit jeher und auf Skiern stand ich zum ersten Mal im Kindergarten. Falls ihr Fragen oder Anregungen zu Skigebiete-Test oder unserem Sommerportal TouriSpo habt, könnt ihr mich jederzeit... Mehr erfahren
erstellt am 6 Nov 2024

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