Gröden kandidiert für die Austragung der Alpinen Ski-Weltmeisterschaften. Die Weltcup-erprobten Südtiroler wollen das sportliche Großevent im Jahr 2029 austragen und setzen bei der Bewerbung auf einen nachhaltigen Ansatz und ihre bereits vorhandene Infrastruktur. Es wären die zweiten Ski-Weltmeisterschaften für Gröden. Die letzte WM liegt allerdings bereits mehr als 50 Jahre zurück.
Gröden offizieller Kandidat für Italien
Die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften sollen nach Cortina 2021 erneut in Italien stattfinden. Zumindest wenn es nach den Südtirolern geht. Das Grödnertal mit den Gemeinden St. Cristina, St. Ulrich und Wolkenstein kandidiert für die Austragung der WM im Jahr 2029.
Auf nationaler Ebene konnte sich Gröden bereits gegen Mitbewerber Sestriere durchsetzen. Ausschlaggebend für die Unterstützung des italienischen Wintersportverbands FISI sei vor allem der nachhaltige Ansatz Grödens gewesen, die bereits bestehende Infrastruktur nutzen zu wollen.
Anpassungs- und Sanierungsmaßnahmen seien zwar nicht ausgeschlossen, komplett neue Pisten sollen aber nicht gebaut werden. Abfahrt und Super-G sollen in Wolkenstein auf der berühmten Saslong stattfinden. Austragungsort für die technischen Disziplinen wie Slalom und Riesentorlauf wäre die Piste Ciampinoi 3. Als Trainingspisten würden unter anderem die Abfahrten Cir und Ria sowie die Piste Alpha auf Mont Sëura zur Verfügung stehen.
Letzte Ski-WM vor mehr als 50 Jahren
Erfahrungen im Austragen von Sportevents hat Gröden allemal. Bereits1970 wurden die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften hier ausgetragen. Für die Abfahrt der Herren bauten die Grödner damals eine neue Piste: die Saslong. Die legendäre Abfahrt mit ihren berüchtigten Kamelbuckeln war seitdem Schauplatz von mehr als 50 Weltcups. Denn seit der WM 1970 wurden in Gröden nahezu ununterbrochen Weltcuprennen ausgetragen. Die Super-G- und Abfahrts-Rennen im Dezember sind mittlerweile ein fester Termin im Weltcupkalender. Im Dezember 2022 fand in Gröden sogar das 100. Rennen statt.
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Mit der Unterstützung der FIS wollen sich die Organisatoren in Gröden der Herausforderung nun erneut stellen. „Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst, die eine WM-Kandidatur mit sich bringt. Unser Ziel ist es, ein internationales Sportfest auszurichten, bei dem die weltbesten Athletinnen und Athleten unter der höchstmöglichen Sicherheit ihr Können zeigen und spannende Sportmomente erleben können. Großes Augenmerk legen wir dabei auf die Verträglichkeit. Wir möchten nachkommenden Generationen ein positives Erbe hinterlassen – so, wie es die Pioniere von 1970 uns überlassen haben“, so Rainer Senoner, Präsident des Saslong Classic Club.
Entscheidung im Frühjahr 2024
Flavio Roda, FISI Präsident, rechnet Gröden bei der Vergabe gute Chancen zu: „Gröden darf sich von Seiten des italienischen Wintersportverbandes FISI der vollen Unterstützung sicher sein. Das ist eine starke Kandidatur, die von vielen Institutionen und Partnern mitgetragen wird.“
Weitere Kandidaten für die Austragung sind bisher noch nicht bekannt. Die offiziellen Bewerbungen müssen bis zum 1. Mai dieses Jahres beim Internationalen Skiverband (FIS) eingereicht werden. Die Entscheidung, wo die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2029 stattfindet, wird dann voraussichtlich beim FIS-Kongress im Mai 2024 fallen.
Aktuell werden die Ski-Weltmeisterschaften 2023 von 6. bis 19. Februar in Courchevel und Méribel ausgetragen. Im Jahr 2025 ist Saalbach-Hinterglemm in Österreich Ausrichter, bevor die alpine Ski-WM 2027 nach Crans-Montana in der Schweiz geht.
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