Die Investitionen gehen weiter: Nach Eröffnung der millionenteuren Skiarena vor drei Jahren packen die Betreiber des Skigebiets Hochficht im Mühlviertel ihr nächstes Großprojekt an. Eine 10er-Gondel soll ab der Wintersaison 2017/18 hinauf auf den Reischlberg führen und drei ungeliebte Schlepplifte ersetzen. Es wird die erste Kabinenbahn für das kleine Skigebiet im Dreiländereck zwischen Bayern, Österreich und Tschechien. Über 10 Millionen Euro wird das Projekt kosten und die Beliebtheit des Skigebiets mit seinen 20 Pistenkilometern noch einmal deutlich steigern.
In vier Minuten von der Skiarena auf den Reischlberg
Noch bis 26. März läuft die aktuelle Wintersaison am Hochficht und bereits unmittelbar danach sollen Anfang April die Bauarbeiten für die neue Gondel beginnen. "Wir wollen keine Zeit verlieren", erklärt Gerald Paschinger, Geschäftsführer der Bergbahnen, im Gespräch mit Skigebiete-Test.de. Schließlich soll zum Beginn der neuen Saison im Dezember 2017 alles fertig sein. 2800 Wintersportler können dann pro Stunde in vier Minuten vom Tal auf den Gipfel des Reischlbergs transportiert werden. Bisher brauchte man dafür mindestens die dreifache Zeit.
Die Talstation der neuen Gondelbahn wird direkt an der Skiarena Hochficht entstehen, wo sich aktuell noch die Einstiegsstelle der beiden Holzschlaglifte befindet. Auf der Trasse der beiden Schlepplifte führt die neue Gondel anschließend den Berg hinauf bis zur neuen Gondel-Mittelstation zwischen Gasthaus "Zum Überleben" und dem oberen Kinderland.
-> Auf den Webcams kannst du die Bauarbeiten live mitverfolgen
Für die Betreiber ist es seit längerem ein wichtiges Anliegen, die Anfängergruppen ohne Holzschlag-Schlepper und Shuttle-Busse zum Zauberteppich am Rehberg befördern zu können. Mit größeren Gruppen ist dies bisher ein durchaus zeitaufwändiges Vorgehen, aber auch notwendig, da im Fichtl Kids Park im Tal oftmals zu wenig Platz für alle ist.
Mit der neuen Reischlbergbahn kommen ab Dezember alle Kindergruppen gemeinsam, schnell und sicher auf dem Berg an. Zuschauer ohne Ski sind zudem künftig nicht mehr zum Warten in der Skiarena gezwungen, sondern können ebenfalls den Berg hinauffahren und ihre Sprößlinge unter anderem bei den Abschlussrennen anfeuern.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der neuen Kabinenbahn: "Durch den Abbau der Holzschlaglifte wird die Flutlichtpiste auf der Wenzelwiese noch deutlich größer", freut sich Geschäftsführer Paschinger. Jeden Mittwoch und Freitag kann dort auch abends von 17.00 bis 20.30 Uhr Ski gefahren werden.
Alter Reischlberg-Lift stammt aus den 60er Jahren
Von der neuen Mittelstation wird die Gondelbahn am Rande der bereits bestehenden roten Piste 3 auf den 1281 Meter hohen Gipfel des Reischlbergs führen, einen von drei Bergen im Skigebiet. Er ist bei Wintersportlern nicht nur wegen seines tollen Ausblicks, sondern auch wegen der beiden breiten und abwechslungsreichen Abfahrten sehr beliebt.
Wer allerdings bisher in diesen Genuss kommen wollte, der musste den veralteten Reischlberglift benutzen, der noch aus den 1960er Jahren stammt. Es ist die älteste Anlage, die im Skigebiet noch in Betrieb ist. Ein großes Manko: Der Schlepplift ist durch seine Positionierung einige Meter oberhalb der Skiarena direkt aus dem Tal nicht ohne kurzen Fußweg oder einen Umweg mit den Holzschlagliften zu erreichen. Hinzu kommen die langsame Geschwindigkeit und die starken Steigungen während der Liftfahrt, weswegen vor allem Anfänger sowie Familien mit kleineren Kindern einen großen Bogen um den Reischlberglift machen.
Der alte Schlepper wird nun im Sommer abgebaut und die Trasse daraufhin auch gleich aufgeforstet. Im Gegensatz dazu sind auch kaum Rodungen für die neue Achse der Gondelbahn erforderlich, da sie sich weitgehend im bestehenden Pistenbereich befinden wird.
"Hohe Qualität und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis"
Werden mit der Millioneninvestition im Sommer künftig auch die Skipasspreise steigen? Diese Frage kann Gerald Paschinger aktuell noch nicht beantworten. "Wir wollen eine hohe Qualität bieten, aber auch das Preis-Leistungs-Verhältnis soll weiterhin gut bleiben", beruhigt der Geschäftsführer. 37 Euro kostet aktuell eine Tageskarte für Erwachsene, 24,50 Euro sind es für Kinder und Jugendliche. Falls es eine Erhöhung gibt, dann werde diese moderat ausfallen. An den beliebten Familien-Aktionen, wie der günstigen Schneemannkarte für Kinder bis 10 Jahren (in Begleitung eines Erwachsenen), werde aber nichts verändert.
Die günstigen Familienangebote haben mittlerweile nicht nur viele Oberösterreicher und Niederbayern für sich entdeckt, sondern auch immer mehr Tschechen kommen ins Skigebiet am Hochficht. Großen Anteil daran hat auch die zweisprachige Beschilderung, die von den Speisekarten bis zu den Informationen an der Kasse und den Angeboten im Sportgeschäft reicht. Aber auch das vielfältige Pistenangebot für jede Könnerstufe, die drei Sessellifte und die ständig erweiterte Beschneiung haben ihren Anteil an der Beliebtheit des Skigebiets. Da heuer auch noch das Wetter mitgespielt hat, ist Geschäftsführer Gerald Paschinger mit der Wintersaison 2016/17 bereits kurz vor dem Ende rundum zufrieden.
Update August: Skipasspreise 2017/18 fixiert
Die Bauarbeiten für die neue Gondel laufen gerade auf Hochtouren, als im August die neuen Skipasspreise für den Winter 2017/18 bekannt werden. Wie bereits erwartet, wird es eine Tariferhöhung geben, die zum Teil deutlich ausfällt. So zahlen Erwachene für den Tagesskipass künftig 39 statt 37 Euro, Senioren 37,50 statt 35,50 Euro und für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre sind es 26 statt 24,50 Euro. Noch deutlicher fällt die Erhöhung bei den Mehrtageskarten auf, die beispielsweise bei 3 Tagen von 102 auf 108 Euro (Erwachsene) bzw. von 64 auf 68,50 Euro (Kinder und Jugendliche) ansteigen.
Auch wenn die Preise steigen, steht auch in der neuen Saison die Familienfreundlichkeit am Hochficht ganz oben auf der Liste. So zahlen Jugendliche bis 19 Jahre weiterhin den Kinderpreis. Kauft auch ein Elternteil eine Skikarte, gibt es auf den Tarif des Nachwuchs zusätzlich noch einmal 10 Prozent Ermäßigung. Nichts verändert wird auch an der Jungfamilienförderung: So gibt es für Kinder bis 10 Jahre (ab Jahrgang 2008) weiterhin eine Schneemannkarte für 3 Euro, wenn ein Elternteil eine gültige Liftkarte besitzt (Familiennachweis erforderlich!).
-> Weitere Infos zu den neuen Skipasspreisen im Skigebiet Hochficht
Wie bereits erwartet, wird es leider eine Tariferhöhung geben. Infos dazu im Update oben im Artikel.