Von Bildern wie oben aus dem Winter 2013/2014 können wir dieses Jahr leider nur träumen. So richtig will der Winter 2015/2016 nicht in Gang kommen. Die Hoffnungen auf eine weiße Weihnacht wurden schnell im Keim erstickt und auch die Prognosen zeigen keine durchgreifende Wetteränderung bis Silvester. Wir geben Euch einen Überblick über die aktuelle Wettersituation, zeigen Euch, wo aktuell Skifahren und Snowboarden möglich ist und wagen eine langfristige Wetterprognose, in der wir Euch sogar Hoffnung auf eine Wetteränderung machen können.
Grüne Weihnachten überall in Deutschland
Gerade für uns Wintersportler gehört zu Weihnachten immer der Schnee. Schaut man auf die Statistik der letzten Jahrzehnte ist es allerdings so, dass es in den seltensten Fällen weiße Weihnachten gab. Also ist dieses Jahr kein Ausreißer. Heißt für uns Skifahrer natürlich – ab in die Berge in den Schnee. Leider trifft man dort aktuell ein ähnliches Bild an. Grüne Almwiesen und milde Temperaturen – die Szenerie gleicht der von Mitte Oktober. Die deutschen Mittelgebirge hat es am stärksten gebeutelt. Über die Feiertage wird Skifahren nördlich der Alpen in Deutschland nicht möglich sein.
Dabei startete der Winter doch sehr verheißungsvoll. Ende November kamen die ersten großen Schneefälle und brachten den Skigebieten in den Alpen ca. 50cm Neuschnee. Auch die Mittelgebirge bekamen einiges ab. Auch die Temperaturen sanken in den Keller und die Schneekanonen konnten laufen. In vielen Skigebieten war dies allerdings eine vergebene Liebesmüh, stiegen doch die Temperaturen im Laufe der folgenden Tage wieder stark an. Besonders schön kann man das an dem Webcam Bild aus Oberwiesenthal im Erzgebirge sehen. Links die Aufnahme vom 24.11.2015 – rechts daneben die Aufnahme von 19.12.2015. Die Skigebiete in den Alpen hatten in der weiteren Folge klare Vorteile. Durch die Höhenlage, das klare Wetter und kalte Nächte konnten vielerorts die Schneekanonen laufen. Davon zehren die Skigebiete jetzt noch. Dabei bietet sich häufig ein kurioses Bild. Wie weiße Adern ziehen sich die Kunstschneepisten den Berg hinunter.
Wer jetzt aber meint, so schlimm wie dieses Jahr, war es noch nie, der irrt. Genau vor einem Jahr waren die Bedingungen ähnlich schlecht. Allerdings kam dann am 26.12.2014 der große Wintereinbruch mit Schnee in fast ganz Deutschland. Das kann man dieses Jahr leider komplett ausschließen. Das hat zur Folge, dass über die Feiertage alle Mittelgebirgskigebiete geschlossen bleiben. Und auch in den deutschen Alpen heißt es fast überall: Liftanalgen geschlossen. Nur einige wenige Gebiete haben Skibetrieb. Auf der Zugspitze laufen zum Beispiel die Lifte, auch in Oberstdorf oder am Sudelfeld.
Viele Skigebiete allerdings nehmen die Situation an und sind erfinderisch. Im Sauerland oder auch im Bayrischen Wald werden die Bikestrecken wieder in Betrieb genommen und die Seilbahnen transportieren anstatt Skifahrer nun eben Biker und Wanderer.
Gute Pistenbedingungen in Österreich
Gute Meldung vorab: So schlecht wie der Winter in den letzten Tagen und Wochen in den Medien gemacht wurde, ist er gar nicht. Zumindest wenn man in unsere Nachbarländer schaut. Natürlich ist auch Österreich von der schwierigen Schneesituation betroffen und das perfekte Winterfeeling kommt selbstverständlich auch nicht zustande. Dennoch hat man es bei unseren Nachbarn geschafft in vielen Regionen durch künstliche Beschneiung gute Skimöglichkeiten anzubieten. Neben den Gletscherskigebieten geht es besonders gut in den Skigebieten am Arlberg (Lech Zürs, St.Anton oder Warth-Schröcken). Zwar ist die Schneedecke nicht dick, aber bis ins Tal liegt zumindest ein wenig von der weißen Pracht. Aber auch in den angrenzenden Gebieten wie in Serfaus Fiss Ladis oder in Ischgl herrschen bereits gute Bedingungen. Weiter östlich liegen die Skigebiete meist deutlich tiefer. In der Region rund um Kitzbühel oder im Salzburger Land fehlt Naturschnee nahezu komplett. Dennoch schaffen es einige Skigebiete einen Großteil der Lifte aufzusperren. So bietet beispielsweise die Skiwelt Wilder Kaiser Brixental bereits über 130km präparierte Pisten.
In Südtirol und in der Schweiz sieht es ähnlich aus. Hoch gelegene Gebiete wie Zermatt oder Saas-Fee profitieren sicherlich vom schwachen Winter. Hier gibt es wirklich gute Bedingungen. Bis auf 2500m Höhe ist in Südtirol kein Schnee anzutreffen. Laut vieler Meinungen unserer Nutzer sind aber die Bedingungen auf den Kunstschneepisten überdurchschnittlich gut. Man konnte sich vergangenes Wochenende bei den Skirennen in Gröden und Alta Badia ein Bild im TV machen. Sogar die berühmte Sella Ronda ist in beiden Richtungen befahrbar.Die Schneelage ist nicht gut, ganz auf unser Hobby verzichten müssen wir nicht. Links Schneehöhen
Nordamerika versinkt im Schnee
Während wir in Mitteleuropa immer noch auf einen Wintereinbruch hoffen, sieht es jenseits des Atlantiks komplett anders aus. Die Skiregionen in den USA und Kanada haben einen glänzenden Saisonstart im November hingelegt. Und seitdem schneit es in regelmäßigen Abschnitten weiter. Vor allen die von Niederschlägen wenig verwöhnten Regionen in Kalifornien freuen sich über die vielen Niederschläge. So liegen in den Skigebieten rund um den Lake Tahoe, wie in Heavenly oder Squaw Valley um die 2 Meter Schnee. Aber auch die Skigebiete in den amerikanischen Rockies brauchen sich nicht beschweren. In den Colorado-Resorts Vail oder Aspen liegt überall weit über einem Meter feinster Champagne Powder. Die Temperaturen sind zudem recht kalt, nachts kann es auch mal -20 Grad haben. Das gleiche Bild in Kanada. Nach dem mauen Winter im letzten Jahr liegen in Whistler und Banff auch bis zu 2 Meter Schnee. Kurzentschlossen nach Nordamerika zum Skilaufen zu fliegen ist gar keine so große Hürde. Laut Aussage der Spezial-Reiseveranstalter, wie Faszination Ski oder Canusa, kann man sich noch kurzfristig das passende Urlaubsangebot zusammenstellen lassen.
Prognose – Hoffnung auf weißen Jahresstart
Bereits seit Wochen haben wir folgende Wettersituation. Über den Azoren im Atlantik gibt es ein Tief und ein Hoch im Mittelmehr. Daher wird meist milde Luft aus Südwesten angesaugt und nach Mitteleuropa verfrachtet, was bei uns zum wärmsten Dezember seit Wetteraufzeichnungen führt. Schaut man sich die Wettermodelle der großen Wetterdienste an, bleibt es die kommenden Tage auch vorerst dabei. Um die Jahreswende allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich von Osten ein zweites Hoch Richtung Deutschland auf den Weg macht. Kältere Temperaturen und auch Schneefälle wären die Folge. Ob diese Wettersituation so eintritt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Der Online-Dienst wetteronline.de berichtet von einer 50% Wahrscheinlichkeit für dieses Wettermodell. Für uns leidgeplagte Wintersportler die beste Nachricht der Woche: der Winter hat noch nicht aufgegeben.