Wintersportler müssen in dieser Saison wieder etwas tiefer in die Geldtasche greifen. Viele Betreiber haben zum Start der neuen Saison 2017/18 ihre Preise erhöht. Im Schnitt um 3 Prozent, ähnlich wie im Vorjahr. Das zeigt unser großer Preisvergleich von über 300 Skigebieten in den 7 beliebtesten Wintersportländern.
Besonders stark betroffen vom Preisanstieg sind auch heuer die nordamerikanischen Skigebiete. Da sind die Liftbetreiber in Europa deutlich vorsichtiger. Aber auch hier geht es aufgrund von kostspieligen Investitionen in Lifte, Beschneiung und Pistenpräparation nicht ohne Mehrkosten.
Österreich: Kitzbühel bleibt Spitzenreiter
Nirgendwo in den Alpen gibt es so viele große und moderne Skigebiete wie in Österreich. Um das Angebot zu halten, werden von den Betreibern hier jedes Jahr Millionen investiert und in diesem Zug auch die Preise erhöht. So auch zur Wintersaison 2017/18. Lediglich eine Handvoll der über 80 von uns verglichenen Skigebiete verzichtet auf eine Erhöhung. Der Rest passt die Preise an und geht im Schnitt um 1,25 Euro nach oben. Insgesamt steigt damit der Durchschnittspreis für eine Erwachsenen-Tageskarte in der Hauptsaison auf 44,50 Euro. Damit liegt Österreich hinter Schweiz und Italien auf Platz 3 in den Alpen.
Am teuersten ist Skifahren in Österreich weiterhin in Kitzbühel, wo der Preis erneut um 2 Euro auf stolze 55 Euro steigt. Mit etwas Abstand folgen Sölden, Ski Arlberg und Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn, wo jeweils 53 Euro für den Tagespass fällig sind. Umgerechnet auf die gebotenen Pistenkilometer in diesen Skigebieten ist dies zwar immer noch wenig, doch stellt sich die Frage, wer bis zu 300 Pistenkilometer an einem Tag nutzen will.
Skipass-Preisvergleich in Österreich:
Durchschnittspreis (Tageskarte Erwachsener Hauptsaison) | 44,50 Euro |
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Steigerung im Vergleich zum Vorjahr | +1,25 Euro |
Preis pro Pistenkilometer | 0,98 Euro |
Teuerste Skigebiete | Kitzbühel (55 Euro) Ski Arlberg (53 Euro) Sölden (53 Euro) Saalbach (53 Euro) |
Deutschland: Der günstigste Durchschnittspreis
Wer in Mitteleuropa günstig Skifahren will, der ist in Deutschland am Besten aufgehoben. Lediglich knapp 28 Euro kostet hier im Schnitt eine Tageskarte für Erwachsene in der Hauptsaison 2017/18. Das sind nur knapp 90 Cent mehr als noch im vergangenen Jahr. Nicht vergessen darf man allerdings, dass es in der Bundesrepublik vor allem viele kleine Skigebiete gibt. Hier zahlt man im Schnitt 4 Euro pro Pistenkilometer. Zum Vergleich: In Österreich ist im Schnitt nur 1 Euro pro Pistenkilometer fällig.
Den Preis erhöht haben in Deutschland heuer vor allem die "großen" Skigebiete mit über 10 Pistenkilometern, die auch am meisten in ihr Skigebiet investieren. Darunter beispielsweise das Sudelfeld: Zum Winterstart wurde dort die neue 8er-Sesselbahn zum Sudelfeldkopf in Betrieb genommen und der Skipass kurzerhand um 5 auf 38 Euro erhöht. Ebenfalls stark nach oben gingen die Skipasspreise auf den Bergen rund um Oberstdorf, nachdem hier eine einheitliche Preisstruktur in der grenzüberschreitenden Region mit dem Kleinwalsertal geschaffen wurde. 47 Euro kostet der Tagesskipass nun am Nebelhorn und Fellhorn-Kanzelwand. Lediglich das Familien-Skigebiet Söllereck hat noch eigene, günstigere Tarife.
Auf 47 Euro, den aktuellen Höchstpreis in Deutschland, wurde auch der gemeinsame Tagestarif von Chiemgauer Winklmoosalm und Tiroler Steinplatte angehoben. Deutlich günstiger ist da schon das Skivergnügen in Winterberg (35 Euro) und Willingen (28 Euro) im Sauerland sowie am Feldberg im Schwarzwald (36 Euro), wenngleich auch hier der Erwachsenentarif in der neuen Saison um 1 Euro ansteigt. Drei der wenigen Skigebiete in Deutschland, die mit dem Preis stabil bleiben, sind der Fichtelberg im Erzgebirge (26 Euro), der Arber im Bayerischen Wald (33 Euro) sowie der Wurmberg im Harz (32 Euro).
Skipass-Preisvergleich in Deutschland:
Durchschnittspreis (Tageskarte Erwachsener Hauptsaison) | 28,10 Euro |
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Steigerung im Vergleich zum Vorjahr | + 0,90 Euro |
Preis pro Pistenkilometer | 4,10 Euro |
Teuerste Skigebiete | Winklmoosalm-Steinplatte (47 Euro) Oberstdorf-Kleinwalsertal (47 Euro) |
Italien: Teure Investitionen in Südtirol
Um über 1 Euro steigen zur neuen Saison auch die Tageskarten in den italienischen Skigebieten. Bei 45,30 Euro liegt der Durchschnittspreis mittlerweile und nimmt damit Rang 2 in den Alpen ein. Tief in die Tasche greifen müssen die Sportler vor allem in den Südtiroler Skigebieten: Spitzenreiter bleibt weiterhin der Kronplatz, der zur neuen Saison auf 55 Euro (+1 Euro) für den Tagestarif in der Hauptsaison erhöht. Nur knapp dahinter folgen mit 54 Euro die Val Gardena Gröden oder auch Cortina d'Ampezzo in Venetien (alle +2 Euro). Dafür wird aber wieder einiges investiert: So wurden in Gröden und am Schnalstaler Gletscher neue Gondelbahnen eröffnet und am Kronplatz eine neue 6er-Sesselbahn in Betrieb genommen. Auch im Fassatal gibt es gleich mehrere neue Bahnen.
Wer in Italien über 100 Pistenkilometer zu einem günstigen Preis befahren will, der muss einen etwas weiteren Weg auf sich nehmen und auch mal auf Deutschkenntnisse vor Ort verzichten. Dafür werden unter anderem in Livigno (47 Euro), La Thuile (43,50 Euro) oder im grenzüberschreitenden Skigebiet Via Lattea (37 Euro) viele Abfahrten für verhältnismäßig wenig Geld geboten.
Skipass-Preisvergleich in Italien:
Durchschnittspreis (Tageskarte Erwachsener Hauptsaison) | 45,30 Euro |
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Steigerung im Vergleich zum Vorjahr | +1,10 Euro |
Preis pro Pistenkilometer | 0,79 Euro |
Teuerste Skigebiete | Kronplatz (55 Euro) Gröden (54 Euro) Cortina d'Ampezzo (54 Euro) |
Schweiz: Tarife stagnieren auf hohem Niveau
Einen Sonderstatus innerhalb der Wintersportnationen nimmt seit Jahren die Schweiz ein. Obwohl auch hier stetig investiert wird, stagnieren die Skipasspreise seit Jahren. Der Grund: Hier sind die Skipasspreise auf dem höchsten Level in Europa und die Konkurrenz in den Nachbarländern ist groß. Im Schnitt 58 Schweizer Franken (ca. 50 Euro) muss hier ein erwachsener Skigast für den Tagesskipass hinlegen. Dafür werden in der Schweiz selbst in kleineren Skigebieten mehrere Dutzend Pistenkilometer geboten und der Preis pro Pistenkilometer liegt mit 83 Cent deutlich unter dem in Österreich (98 Cent).
Am teuersten ist das Skivergnügen heuer erneut in Zermatt sowie in St. Moritz mit 79 Schweizer Franken (ca. 68 Euro)! Aber auch in Laax, Lenzerheide, Saas-Fee oder im großen Verbund 4 Vallées wurde die 70-Franken-Grenze längst überschritten.
Skipass-Preisvergleich in der Schweiz:
Durchschnittspreis (Tageskarte Erwachsener Hauptsaison) | CHF 58,70 (ca. 50,40 Euro) |
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Steigerung im Vergleich zum Vorjahr | + CHF 0,35 (ca. 0,30 Euro) |
Preis pro Pistenkilometer | CHF 0,97 (ca. 0,83 Euro) |
Teuerste Skigebiete | Zermatt (CHF 79 - ca. 68 Euro) St. Moritz (CHF 79 - ca. 68 Euro) |
Frankreich: Viele Pistenkilometer für wenig Geld
Sie haben für einen geringen Preis viel zu bieten, werden aber nur wenig genutzt: Die Rede ist von den Skigebieten in Frankreich, die bei deutschsprachigen Wintersportlern nicht allzu beliebt sind. Zwar hinken die Franzosen bei der Modernität der Lifte etwas hinter Österreich, der Schweiz oder Südtirol hinterher, dafür kann man hier richtig viel Spaß für wenig Geld haben. Der Durchschnittspreis für eine Tageskarte liegt bei rund 39 Euro. Das ist zwar deutlich mehr als in Deutschland, dafür gibt es hier viele größere Skigebiete mit vielen Pistenkilometern.
Am teuersten ist das Skivergnügen in Frankreich in dieser Saison mit Abstand im 600 Pistenkilometer großen Les 3 Vallées (61 Euro) sowie in Chamonix am Mont Blanc (62 Euro). Der Großteil der französischen Skigebiete liegt allerdings weit unter der 50-Euro-Marke.
Skipass-Preisvergleich in Frankreich:
Durchschnittspreis (Tageskarte Erwachsener Hauptsaison) | 39,40 Euro |
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Steigerung im Vergleich zum Vorjahr | + 0,40 Euro |
Preis pro Pistenkilometer | 0,52 Euro |
Teuerste Skigebiete | Chamonix Mont Blanc (62 Euro) Les 3 Vallees (61 Euro) |
Nordamerika: Skipässe nur für Besserverdiener
Skifahren in den USA und Kanada ist für jeden Wintersportler ein herausragendes Erlebnis. Grund dafür sind vor allem der weiche Champagne Powder und die vielen nicht-präparierten Abfahrten. Trotzdem wird Skifahren und Snowboarden in Nordamerika immer mehr ein reiner Sport für Besserverdiener. Obwohl nur wenig in neue Lifte und Bahnen investiert wird, sind auch zur neuen Saison die ohnehin schon hohen Skipasspreise wieder angestiegen. Über 6 Prozent waren es in den USA und 5 Prozent in Kanada.
Im Durchschnitt muss ein Wintersportler in den USA stolze 94 US-Dollar (ca. 80 Euro) für eine Tageskarte in der Hauptsaison hinlegen. Am teuersten ist es in Aspen Snowmass und Vail. In Kanada sind es im Schnitt rund 96 kanadische Dollar (ca. 63 Euro) für einen Tages-Skipass. Spitzenreiter ist hier mit Abstand Whistler Blackcomb.
Skipass-Preisvergleich in Nordamerika:
USA | Kanada | |
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Durchschnittspreis (Tageskarte Erwachsener Hauptsaison) | 94 USD (ca. 79,90 Euro) | 96 CAD (ca. 63,50 Euro) |
Steigerung im Vergleich zum Vorjahr | + 5,80 USD (ca. 4,90 Euro) | + 4,60 CAD (ca. 3 Euro) |
Preis pro Pistenkilometer | 1,31 USD (ca. 1,12 Euro) | 1,15 CAD (ca. 0,76 Euro) |
Teuerste Skigebiete | Aspen Snowmass (169 USD - ca. 143 Euro) | Whistler Blackcomb |
Die Skipasspreise der Länder im direkten Vergleich
Durchschnittspreis (1 Tag Hauptsaison) | Steigerung zum Vorjahr | Preis pro | |
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USA | 79,90 Euro | + 4,90 Euro | 1,12 Euro |
Kanada | 63,50 Euro | + 3,00 Euro | 0,76 Euro |
Schweiz | 50,40 Euro | + 0,30 Euro | 0,83 Euro |
Italien | 45,30 Euro | + 1,10 Euro | 0,79 Euro |
Österreich | 44,50 Euro | + 1,25 Euro | 0,98 Euro |
Frankreich | 39,40 Euro | + 0,40 Euro | 0,52 Euro |
Deutschland | 28,10 Euro | + 0,90 Euro | 4,10 Euro |
Zum besseren Vergleich werden an dieser Stelle alle Währungen in Euro aufgeführt. Umrechnungen der Fremdwährungen nach Wechselkurs von 14.Dezember 2017.