Binnen einer Woche hat sich das Bild in vielen Skiregionen komplett verändert. Mitte Januar hatte uns der Winter noch voll im Griff. Geht man nun ins Freie hat man eher das Gefühl, der Frühling steht kurz bevor. Und dennoch gibt es für alle Wintersportler einen Lichtblick. Am Wochenende und speziell am Sonntag soll es in vielen Regionen einen kleinen aber durchaus intensiven Wintereinbruch geben. In Deutschland liegt die Schneefallgrenze um 400 Meter. Mit über einem halben Meter Neuschnee ist teilweise zu rechnen.
Lange haben wir gehofft und gebangt, wann der erste Schnee endlich kommt. Ende Dezember war die Situation noch so, dass es in vielen Regionen noch überhaupt keinen Schnee gab. Wir haben damals ausführlich in unserem Artikel „Quo Vadis Winter“ darüber berichtet. Anfang und Mitte Januar aber wendete sich das Blatt glücklicherweise. Endlich gab es die lang ersehnten Schneefälle. Auch die Temperaturen spielten mit und sorgten nicht nur in den Alpen, sondern auch in den Deutschen Mittelgebirgen für gute Schneebedingungen.
In den Hochlagen der Mittelgebirge immer noch Wintersport möglich
So schnell wie der Winter kam, so schnell hat er sich auch wieder zurückgezogen. Am vergangenen Freitag, den 22.01.2016, konnten wir noch bei perfekten Bedingungen und kalten Temperaturen einen Tag im Hochzillertal in Tirol verbringen. Kurz danach waren die Temperaturen vielerorts wieder im zweistelligen Plusbereich. Vor allem in den Mittelgebirgen gab es eine starke Schneeschmelze. Hier ist in den höher gelegenen Gebieten, wie im Bayrischen Wald, Schwarzwald oder Erzgebirge immer noch Wintersport möglich. Auch in Gebieten, in denen stark künstlich beschneit wurde, laufen die Lifte noch. Daher ist auch in der Region Winterberg und Willingen noch Skifahren möglich. In den anderen Mittelgebirgsregionen hat sich der Schnee dagegen komplett zurückgezogen.
Bedingungen in den Alpen dank der Höhenlage gut
Die wärmeren Temperaturen wirken sich zwar auch auf die Alpen aus, dennoch sind die Wintersportbedingungen hier weiter gut, da man den Vorteil der Höhenlage ausspielen kann: In den Hochlagen der österreichischen und Schweizer Alpen liegen weiterhin etwa zwei Meter Schnee. In den französischen Alpen sieht es teilweise sogar noch besser aus.
Optimale Bedingungen findet man derzeit in Nordamerika vor. Hier zieht ein Schneetief nach dem anderen über die Rocky Mountains und die Sierra Nevada. Gerade die Gebiete in Kalifornien rund um den Lake Tahoe oder weiter südlich in Mammoth Mountain feiern nach milden Jahren einen Rekordwinter mit teilweise über drei Metern Schnee. Aber auch die Skigebiete in Kanada oder Colorado haben weiterhin top Wintersportbedingungen. Und weiterer Neuschnee ist bereits im Anmarsch: Gut ein halber Meter ist in den kommenden Tagen in Nordamerika möglich.
Erneuter Wintereinbruch in Mitteleuropa
Bis gestern sah es noch nach einem durchwachsenen, milden und stürmischen Wochenende aus. Das Bild hat sich aber rasant gedreht: Die meisten Wetteranbieter gehen von einem kleinen Temperatursturz in der Nacht von Samstag auf Sonntag aus. Das hat zur Folge, dass vor allem in der Nordhälfte Deutschlands die Schneefallgrenze wieder auf 400 Meter sinkt. Viele Mittelgebirgsregionen werden am Sonntag also wieder weiß werden. Richtung Alpen steigt die Schneefallgrenze dagegen Stück für Stück an. Dort wo es schneit, wird es aber interessant, denn teilweise ist mit einigem Neuschnee zu rechnen. In den Deutschen Mittelgebirgen sind rund 25 Zentimeter Neuschnee, in den Alpen durchaus über ein halber Meter möglich.
Zwar wird es am Montag wieder deutlich wärmer, die weitere Wetterentwicklung bleibt aber spannend, denn es bleibt bei der stürmischen Westwetterlage, die gerade in höheren Klagen immer wieder für Neuschnee sorgt. Langfristig ist nach einigen Wettermodellen sogar wieder ein deutlicher Temperaturrückgang möglich.
