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Skiurlaub an Weihnachten: Italien fordert europaweites Verbot

Können wir an Weihnachten Skifahren? Das steht aktuell in vielen Lockdown-Ländern noch auf der Kippe. Italiens Regierungschef Conte hat sich als erstes Staatsoberhaupt nun europaweit für ein Verbot von Skiurlaub während der Weihnachtsferien ausgesprochen. Zusammen mit den Regierungen in Deutschland und Frankreich will er eine EU-Initiative forcieren, damit die Skilifte bis Januar geschlossen bleiben. Der Unmut in den Skigebieten ist groß. Und auch aus den alpinen Nachbarländern kommt Ablehnung.

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"Können uns keinen Skiurlaub erlauben"

In einer italienischen Politshow kündigte Guiseppe Conte am Montagabend des 23. Novembers seinen rigorosen Kurs im Hinblick auf die Schließung der Skigebiete an. "Mit Merkel und Macron arbeiten wir an einem gemeinsamen europäischen Protokoll zum Thema Winterurlaub. Wir können uns wegen der Ansteckungsgefahr keinen Skiurlaub erlauben.”

Italien, Frankreich und Deutschland gehören zu den bevölkerungsreichsten Staaten in Europa und sind stark von der zweiten Corona-Welle betroffen. Alle drei Länder befinden sich derzeit im Teil-Lockdown, um die hohen Infektionszahlen zu senken. Erste Erfolge sind mittlerweile auch sichtbar, doch die Angst vor einer dritten Corona-Welle im Januar und Februar ist groß. Daher laufen in allen drei Ländern Diskussionen, ob und welche Maßnahmen in den nächsten Wochen gelockert werden sollen. In Deutschland wird sich dies im Rahmen der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch, 25. November, entscheiden. Aber auch in Frankreich und Italien will man noch in dieser Woche die fixen Richtlinien festlegen.

Konkret zum Verbot des Winterurlaubs und einer längeren Schließung der Skipisten hatte sich bis Montag aber nur Conte geäußert, von Merkel und Macron war dazu im Vorfeld nichts zu hören. Dafür meldete sich am Dienstagnachmittag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Wort und plädierte ebenfalls für die europaweite Schließung der Skigebiete in den Weihnachtsferien.

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Tiefe Krise in Bergregionen befürchtet

In Italien haben die Pläne des Regierungschefs für großen Unmut in den Bergregionen im Norden des Landes geführt. Sie befürchten, dass die Wirtschaft in diesen Gebieten in eine noch tiefere Krise stürzt. Sechs Regionen, darunter Trentino Südtirol und Friaul Julisch Venetien an der Grenze zu Österreich, schickten dringende Appelle an die Regierung in Rom, auf diese Pläne zu verzichten. Die Seilbahnbetreiber haben ihrerseits auch neue Konzepte entwickelt, sodass unter anderem nur noch 50 Prozent der Gästekapazitäten in den Skigebieten zugelassen werden.

Vor allem in Südtirol hatte man zuletzt mit einem Komplett-Shutdown und einem Massentest alles dafür getan, um möglichst schnell zum Alltag zurückkehren zu können und die Skisaison noch zu retten. Viele Arbeitsplätze hängen in der Region am Wintertourismus. "Ermöglicht man es den Südtiroler Skigebieten nicht, unter Einhaltung der ausgearbeiteten Sicherheitsbestimmungen, noch vor den Weihnachtsferien zu öffnen, geht diesen das Hauptgeschäft verloren", macht sich auch der Südtiroler Handelskammerpräsident für eine Öffnung stark. Er erinnert auch daran, dass der Massentest gezeigt habe, dass es wesentlich weniger Corona-Infizierte in Südtirol gibt, als ursprünglich angenommen. Von über 343.000 Antigen-Schnelltests waren lediglich 3185 positiv (0,92%).

Tirol und Salzburg pochen auf Lockerung

Mit seiner EU-Initiative hatte sich der italienische Regierungschef auch an die alpinen Nachbarländer gewandt. In Österreich stieß er dabei aber mehr auf Ablehnung als auf Unterstützung. Zwar ist auch hier eine Öffnung der Skigebiete und Hotels im Dezember noch nicht fix, aber mehrere Landesregierungen, darunter Tirol und Salzburg, pochen dringend auf eine Öffnung zur Weihnachtszeit. Auch Österreichs Finanzminister Gernot Blümel hält nichts vom italienischen Vorschlag und weist die Forderung zurück. Sollte die EU tatsächlich den Wintertourismus verbieten, wolle man eine Ausfallentschädigung.

Österreich befindet sich aktuell in einem Komplett-Lockdown bis 6. Dezember. Danach sollen aufgrund der sinkenden Zahlen erste Lockerungen im Handel und in den Schulen umgesetzt werden. Wann der Tourismus und die Freizeiteinrichtungen folgen, ist bisher noch unklar. Es laufen aber wie in Südtirol bereits Pläne für Massentests in der Bevölkerung und auch Antigen-Schnelltests für Touristen sind im Gespräch.

Schweizer Skigebiete weiterhin geöffnet

Komplett unbeeindruckt von den italienischen Forderungen ist auch die Schweiz. Als einzige Alpennation hat man dort den Skibetrieb im Herbst nicht gestoppt und will dies auch im Winter so beibehalten, da die Infektionszahlen aktuell langsam sinken. Als Nicht-EU-Mitglied ist die Schweiz ohnehin nicht an mögliche Beschlüsse aus Brüssel gebunden.

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Als Redakteurin bei Skigebiete-Test habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht: Seit 2016 bin ich leitend für den Content auf Deutschlands größtem Wintersportportal zuständig. Die Berge faszinieren mich seit jeher und auf Skiern stand ich zum ersten Mal im Kindergarten. Falls ihr Fragen oder Anregungen zu Skigebiete-Test oder unserem Sommerportal TouriSpo habt, könnt ihr mich jederzeit... Mehr erfahren
aktualisiert am 26 Nov 2020

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