Keine guten Nachrichten für Skifahrer: Die Skigebiete in Deutschland öffnen nicht vor Januar. Das wurde auf der Bund-Länder-Konferenz im Rahmen der Lockdown-Verlängerung vereinbart. Zudem sollen Skireisen ins Ausland laut Regierung unbedingt vermieden werden. Wer sich trotzdem dorthin aufmacht, der muss danach für zehn Tage in Quarantäne. In Bayern gilt das ab Dezember auch für Tagesausflügler.
Finanzielle Entschädigung zugesagt
Offiziell wird der Teil-Lockdown in Deutschland erstmal nur bis 20. Dezember verlängert, aber Bund und Länder gehen davon aus, dass wegen des hohen Infektionsgeschehens umfassende Beschränkungen bis Anfang Januar erforderlich sein werden. So ist es auch im Beschluss festgehalten.
Die Ministerpräsidenten haben zudem beim Treffen am 25. November bereits untereinander vereinbart, dass sie den aktuellen Lockdown sicher bis Ende Dezember fortführen werden. Darüber berichtete Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in München.
Neben den Skigebieten sind auch alle weiteren Freizeiteinrichtungen sowie Restaurants und Hotels von der verlängerten Schließung betroffen. Für viele geht damit die umsatzstärkste Zeit des Jahres verloren. Auch wenn der Bund hohe finanzielle Unterstützung zugesagt hat, ist der Unmut bei den Liftbetreibern und Tourismusverbänden groß. Überall wurden in den letzten Wochen teils fünfstellige Beträge investiert in neue Schutzkonzepte und Hygienemaßnahmen. Die Sommersaison hätte zudem bewiesen, dass ein Betrieb ohne Probleme funktionieren kann.
Auch mehrere Wintersportverbände wie der Deutsche Skiverband haben sich bereits in einem offenen Brief zu Wort gemeldet und die Politik aufgefordert, die Pläne unbedingt noch einmal zu überdenken.
Merkel will europaweite Schließung
Um auch dem Skitourismus ins Ausland einen Riegel vorzuschieben, hat die deutsche Bundesregierung alle Bürger dazu aufgerufen, touristische Reisen und Ausflüge in den nächsten Wochen zu vermeiden. Zusammen mit Italiens Regierungschef Conte und Frankreichs Präsident Macron wird sich Angela Merkel zudem für eine europaweite Schließung der Skigebiete bis zum 10. Januar einsetzen.
Dieses Vorhaben scheint aber bereits gescheitert. Die EU-Kommission hat bereits abgelehnt, dass sie eine Entscheidung für alle treffen will. Stattdessen sollen die Mitgliedsstaaten selber über das angemessene Gleichgewicht zwischen wünschenswerter Freiheit und gesundheitspolitisch notwendigen Einschränkungen entscheiden.
Österreich und Schweiz wollen öffnen
Große Ablehnung für eine europaweite Schließung in den Weihnachtsferien kommt bereits aus den alpinen Nachbarländern. So versucht Österreich derzeit alles um die Infektionszahlen mit Hilfe eines Komplett-Shutdowns und Massentests möglichst schnell zu senken. Läuft alles wie geplant, will man in Österreich noch vor Weihnachten mit dem Skibetrieb starten.
Fix geöffnet bleiben auch die Schweizer Skigebiete. Dort hatte man sich schon im Herbst für einen Sonderweg entschieden und die Pisten im Rahmen der strikteren Corona-Maßnahmen nicht geschlossen. Dies soll nun auch so bleiben, nachdem ohnehin die Infektionszahlen seit zwei Wochen stetig sinken.
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Bayern verschärft Quarantänepflicht
Offiziell verboten ist ein Skiurlaub im Ausland zwar auch heuer in den Weihnachtsferien nicht. Aber: Jeder Rückkehrer muss seine Einreise digital anmelden und sich auf eine zehntägige Quarantäne einstellen, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Coronatest aufgehoben werden kann.
In Bayern gilt die Quarantänepflicht zudem ab Dezember auch für Tagesausflügler. Das hat die Staatsregierung am Donnerstag beschlossen, um den Skitourismus einzudämmen. Bisher konnte man sich 24 Stunden quarantänefrei im Ausland aufhalten. Das ist ab 1.12. nur noch aus einem triftigen Grund möglich (Arbeit, Schule, Arztbesuche und Co.). Touristische und sportliche Zwecke gehören nicht mehr dazu.
Update: Bund und Länder haben in einer Videoschalte am 5. Januar beschlossen, dass der Teil-Lockdown bis 31. Januar 2021 verlängert wird. Freizeiteinrichtungen, Restaurants, Hotels, Museen und Theater bleiben bis dahin dicht. Ob die Maßnahmen dann gelockert werden und die Skisaison im Februar starten kann, wollen Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten am 25. Januar entscheiden.